SKIZZE
NUDEL WERBUNG
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Körper und Konstruktion
Jahr: 2022
Objekt: SKIZZE
Stil: analytisch
kunde: persönlich
Diese Zeichnung verbindet eine anatomisch präzise Darstellung mit geometrischen und grafischen Elementen. Die Komposition folgt bewusst dem Buchstaben „K“, der als formgebender Impuls wirkt. Die Figur wirkt dabei wie eingefroren in einer Bewegung – zugleich kraftvoll und stilisiert. Die parallele Darstellung des Knochens macht deutlich: es geht hier nicht um eine Abbildung der Realität, sondern um das Sichtbarmachen eines inneren gestalterischen Prinzips.
Technik
Man erkennt es bereits auf den ersten Blick: Es handelt sich um eine Bleistiftskizze auf einfachem Papier. Doch trotz des schlichten Materials erzählt die Zeichnung durch Komposition und Inspiration eine vielschichtige Geschichte.
Alle meine Zeichnungen entspringen meiner Fantasie, aber natürlich lasse ich mich auch inspirieren. Bei dieser Arbeit stand besonders der Einfluss des Art déco im Vordergrund – vor allem Künstler wie A. M. Cassandre und J. C. Leyendecker. Sie haben es durch ihre Plakatkunst geschafft, Werbefiguren nicht nur visuell, sondern emotional zum Leben zu erwecken. Für mich zählen ihre Werke zu den besten Beispielen für Werbekunst überhaupt: Sie verbinden Präzision, Ausdruckskraft und stilistische Eleganz auf kleinstem Raum – in kurzer Zeit muss alles „funktionieren“. Genau dieses Ziel verfolge ich auch mit meinen Figuren: subtile oder expressive Gesichtsausdrücke, gepaart mit einer stilisierten Realität.
Dabei interessiert mich besonders das Spiel mit Formen und organischen Elementen wie Haaren oder Kleidung. Auch in dieser Zeichnung habe ich diese Prinzipien angewendet und sie mit einer Komposition rund um den Buchstaben „K“ verbunden. Der Buchstabe „K“ bringt durch seine diagonalen Linien eine gewisse Dynamik mit, besitzt aber gleichzeitig auch statische Elemente. Diese Mischung aus Bewegung und Stabilität habe ich versucht, in meine Figur zu übertragen.
Dramaturgie
Ich beschäftige mich intensiv mit Gedankenexperimenten und versuche, alternative Perspektiven zu entwickeln. Dabei inspiriert mich unter anderem Ludwig Wittgenstein, der in seinen philosophischen Theorien betont hat, dass Sprache ein zentrales Mittel – aber auch eine Quelle – von Missverständnissen und somit von Konflikten ist. Diese Idee brachte mich zum Nachdenken über das Bauhaus und dessen Ideologie.
Obwohl das Bauhaus eine Ära der gestalterischen Internationalität einleitete und zweifellos großen Einfluss auf Design und Architektur hatte, sehe ich auch kritische Aspekte. Die radikale Reduktion auf funktionale Form und universelle Gestaltungsideale führte nicht nur zur Vereinheitlichung, sondern auch zur Auslöschung kultureller Eigenheiten. In gewisser Weise erinnerte mich die bedingungslose Verehrung des Bauhaus-Stils an einen fast religiösen Fanatismus – ein Glaube an die reine Form, der wenig Raum für Vielfalt ließ.
In meiner eigenen Arbeit versuche ich, mir eine Welt vorzustellen, in der eine „innere Sprache“ existiert – eine, die Bildlichkeit und Emotionen ausdrückt, anstatt sie zu reduzieren. Vor allem in der Werbung erkenne ich dieses Spannungsfeld besonders deutlich: Werbung ist nicht nur Mittel zur Kommunikation, sondern auch ein Spiegel unserer inneren Bilderwelt. In einem meiner Projekte habe ich mich genau mit diesem Ansatz beschäftigt – mit der Idee, Werbung als sinnliche, intuitive und vielleicht sogar „sexuelle“ Sprache zu begreifen. Es geht mir darum, durch visuelle Mittel tieferliegende Empfindungen zu erreichen und nicht bloß rationale Informationen zu vermitteln.