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Der Schädel

Seit ich ein kleines Kind war, hatte die Anatomie und die Wunder der Natur eine fast magische Anziehungskraft auf mich. Es war, als ob in jeder Ecke der Welt etwas Faszinierendes darauf wartete, entdeckt zu werden – sei es ein seltsames Gestein, eine mysteriöse Technologie oder das Geheimnis des Lebens selbst. Oft schraubte ich Dinge auf, nur um zu sehen, was sich im Inneren verbarg, und bei Steinen war es nicht anders – ich ließ sie niemals in Ruhe, ohne ihre Geheimnisse zu ergründen. Aber bei lebenden Wesen, da war die Sache etwas schwieriger. 

Um etwas von ihren Geheimnissen zu erfahren, ging ich in Museen, wo ich mich stundenlang in den Ausstellungen verlor, die mich zu Geschichten und Abenteuern inspirierten, die nur darauf warteten, erzählt zu werden. Einmal, als ich einen Schädel im Basler Kulturmuseum erblickte, konnte ich kaum meinen Blick von ihm abwenden. Seine Form, die Schatten, die in der Ausstellung tanzten – alles zog mich in seinen Bann. Sofort wusste ich, dass ich ihn skizzieren und genau analysieren musste. Und so tat ich es, als wäre der Schädel selbst ein Rätsel, das nur darauf wartete, entschlüsselt zu werden.